Arnold Schönberg und der Sommerfrischen-Antisemitismus im Salzkammergut
Online-Gedenkausstellung
Einsteins Propagandarede
Objekt #36
Einsteins Propagandarede
»Wiener Morgen-Zeitung« 3/878 (7. Juli 1921), p. 4
Österreichische Nationalbibliothek, Wien
Es ist nicht belegt, wann sich Schönberg vor seiner Anfang 1925 eröffneten Korrespondenz mit Albert Einstein bzw. dem im Oktober 1924 geäußerten Wunsch (Brief an Emil Hertzka, 2. Oktober 1924), mit diesem in Kontakt treten zu wollen, erstmals mit den Errungenschaften des Physikers oder dessen Persönlichkeit befasst hat. Außer einer brieflichen Erwähnung vom Frühjahr 1923 sind bis dato keine schriftlichen Zeugnisse bekannt, die Aufschluss über seine Wahrnehmung von Einstein gäben. Dieser fand nicht nur aufgrund seiner wissenschaftlichen Forschungen reges Interesse in den Medien, sondern auch aufgrund seines Engagements für die Rechte der Juden, was ihm Beifall, aber auch antisemitische Ressentiments innerhalb und außerhalb akademischer Kreise eintrug.
Die Erwähnungen Einsteins in den österreichischen Medien dieser Zeit sind zahlreich. Auf seine wissenschaftliche Kernkompetenz bezogene Meldungen halten sich hierbei die Waage mit jenen, die über sein Engagement für jüdische Belange berichten: im »Verein zur Gründung und Erhaltung einer Akademie für die Wissenschaft des Judentums«, im Komitee zur Errichtung einer Universitätsbibliothek für Palästina, in der Forderung nach einer medizinischen Fakultät an einer künftigen Universität in Jerusalem. Schönberg, der Vollstrecker des Fortschritts in der Musik, musste in Einstein, der in der Weltöffentlichkeit seit der Proklamation der allgemeinen Relativitätstheorie Kultstatus genoss, ab spätestens Sommer 1921 eine Parallelerscheinung erkennen, die Genie und Judentum in sich vereinte. Max Graf, Chronist des kulturellen Wien, griff diese Konstellation später auf und hielt fest, dass im Verständnis der Zeitgenossen Einstein, Schönberg und Sigmund Freud aufgrund ihrer Errungenschaften »zu den stärksten geistigen Energien dieser Welt« gezählt würden (Max Graf: Die Ehrung Sigmund Freuds, in: »Der Morgen. Wiener Montagblatt« 21/35 [1. September 1930], p. 7).
Cf. Therese Muxeneder: Arnold Schönbergs Konfrontationen mit Antisemitismus (III), in: Journal of the Arnold Schönberg Center 16/2019. Edited by Eike Feß and Therese Muxeneder. Wien 2019, p. 165–254

Einführung

Die heurige Fremden-Saison in Mattsee
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Heinrich Schönberg mit Frau Berta und Tochter Margit
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Besuchen Sie mich
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6 04
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Hier ists sehr schön
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Harmonielehre
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Ein beliebtes Ferienziel
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Arroganz und morgenländische Allüren
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Schinakl fahren
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Judenfreie Sommerfrische
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Er ist gut gelaunt
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Heil Salzburg! Salzburg will den Anschluß!
Objekt #12

Wie geht es Dir und den Deinen in Mattsee?
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Sie werden mit mir zufrieden sein
Objekt #14

Kaiserin-Elisabeth-Bahn
Objekt #15

Gesellige Zusammenkünfte
Objekt #16

Antisemitische Scandale
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An Arier abzugeben
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Disharmonie
Objekt #19

Hinaus mit den Juden!
Objekt #20

Es geht ihnen dort sehr gut
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Arnold Schönberg: Felix Greissle
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Arnold Schönberg: Harmonielehre
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Arnold Schönberg: Die Lehre vom Zusammenhang
Objekt #24

Es muß prachtvoll dort sein
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Ich bleibe nicht einen Tag länger
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Bedrohung im eigenen Haus
Objekt #27

Judenfeindliche Kundgebungen
Objekt #28

Der Taufschein des Komponisten
Objekt #29

Arnold Schönberg: Über Zemlinsky
Objekt #30

Die Judenkolonie in Mattsee
Objekt #31

Diese unerhörte, unglaubliche Sache
Objekt #32

Der Gemeindearzt
Objekt #33

Ein arischer Sommerfrischler
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Eine judenreine Sommerfrische
Objekt #35

Einsteins Propagandarede
Objekt #36

Die ekelhafte Pressenotiz
Objekt #37

Verhetzung
Objekt #38

Rassenantisemitische Attitüde
Objekt #39

Es ist so still in mir
Objekt #40

Ideeller und materieller Schaden
Objekt #41

Zu Gast bei Max Ott
Objekt #42a

Zu Gast bei Max Ott
Objekt #42b

Ankunft in Traunkirchen
Objekt #43

Abreisen
Objekt #44

Zum Schluss sehr hässlich
Objekt #45

Zeitungen des In- und Auslandes
Objekt #46

Villa Josef
Objekt #47

Arnold und Mathilde Schönberg
Objekt #48

Wachgerüttelt
Objekt #49

Solche Verhältnisse
Objekt #50

Arnold Schönberg: Baronin Löwenthal
Objekt #51

Traunkirchen
Objekt #52

Arnold Schönberg: Präludium
Objekt #53

Eine lächerliche Sache
Objekt #54

Hegemonie auf dem Gebiet der Musik
Objekt #55